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"Die Dreigroschenoper" von Brecht/Weill/Hauptmann

Wer hat Autonomie über den eigenen Körper? In der Dreigroschenoper von Brecht/Hauptmann/Weill haben die Menschen durch ihre Stellung im System von Grund auf keine Entscheidungsgewalt über ihren eigenen Körper. Polly ist bestimmt von ihrem Vater, der ihren Körper als Ausstellungsobjekt braucht und von dem Gesellschaftlichen System, welches Flinta* Körpern Wege vorweist und klare Grenzen setzt. Die Bettler haben nichts mehr, als ihre vom Krieg verwundeten Körper, die sie an Peachum verkaufen, welcher Kapital aus dem letzten bisschen Mitleid der Menschen schlägt. Die Arbeiter*innen verkaufen ihre Körper an die Industrie, die Soldaten an den Krieg und die Sexarbeiter*innen im Bordell. Der Mensch verschwindet unter einer anonymen Masse von Körpern. Nur wer ein anderes Kapital hat als den eigenen Körper, kann sich aus der Masse erheben.

Das Kostüm wurde aus Latex und Seidenfarbe gegossen, um ein Material zu erzeugen, welches an abstrahiertes menschliches Fleisch erinnert. Durch Drapierungen über ein Korsett, wird die Silhouette eines Revue Kleides erzeugt, welche die ornamenthaften Menschenmassen der Revue Girls aufgreift, die als Allegorie der Fließbandarbeit die Berliner Bühnen der 20er Jahre überströmten.

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Kostümkonzept und Herstellung: Louise-Fee Nitschke

​Foto: Paula Sauerhofer

Model/Make-up: Lilja Schreiber

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